Tempus fugit

19:24 13.10.2006
by EBSON

02.10.2006
100 Jahre Automobilbau in Neckarsulm am 30.09./01.10.2006 war ein Ereignis, auf das AUDI stolz sein kann. Auf einer Fläche von 110 Hektar liegt am Neckar das ehemalige NSU- und heutige AUDI-Werk, wo vor 100 Jahren in der Region Heilbronn der Automobilbau begann. In den 60iger Jahren erfand man den Wankelmotor und entwickelt ihn zur Serienreife. Hier rollte der damit ausgerüstete NSU RO 80 vom Band, damals eines der fortschrittlichsten Fahrzeuge der Welt.


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Bild 1: legendärer Avantgardist: NSU RO80

Dank Beherrschung der Alu-Space-Frame-Technik in Neckarsulm ist Audi auch für die Zukunft hervorragend positioniert.


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Bild 2: Big Blue: Aluminium-Avantgarde - "Dickschiff" A8L W12 2003

Das Neckarsulmer Werk selbst ist heute ein AUDI-Juwel. Hier werden nicht nur die Modelle A6, A8 und Q7 gefertigt. Am 30.09.06 erfolgte hier auch der Start für die Produktion des neuen R8.


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Bild 3: Gemeinsame Anstrengung: Start R8 Produktion

Neben der Produktion von Premium-Automobilen sind hier auch das Motoren-Entwicklungszentrum, das Aluminium- Kompetenz- Zentrum und die Quattro-GmbH angesiedelt.


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Bild 4: AUDI-Kompetenz: Alu-Schweißtechnik.

Insgesamt werden etwas mehr als 15000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Umkreis von 30 Km um das Werk sind durch AUDI noch einmal geschätzte 60 000 Arbeitsplätze bei Zulieferern entstanden.

Der AUDI R8 wird zur Konkurrenz von PORSCHE und Ferrari. Die Karosserie, aus Alu und Karbonfaser-Werkstoff gefertigt, hat nur eine Masse von 250 Kg. Das Design entspricht voll der AUDI Formensprache. Es wirk frisch und agil. Mit dem Mittelmotorkonzept spricht das Fahrzeug vor allem den sportlichen Fahrertyp an.


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Bild 5: Rennsymbol und Statuswerk: Superflitzer R8

Besonders gelungen sind Instrumentierung, Innengestaltung und die Sitzposition. Die Türen schließen satt und haben rahmenlose Scheiben. Ein automatischer Nachlauf sorgt dafür, dass nach dem Schließen der Tür die betreffende Scheibe innerhalb von 500ms in den Endanschlag gefahren wird. Damit erreicht man eine absolute Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit. Mit 450PS aus einem V8 kann man in den Geschwindigkeitsbereich von 300 Km/h vorstoßen.

Aus dem nahen Leonberg stammt der AUDI-Chef Martin Winterkorn. Er legte in seiner Grußansprache ein klares Bekenntnis zum Standort Neckarsulm ab.


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Bild 6: Grußadresse: AUDI Chef Prof. Dr. Martin Winterkorn, vorn links "Kaiser Franz" von ninten.

Ministerpräsident Günter Oettinger würdigte in seiner Grußbotschaft das Engagement von AUDI im Südwesten der Republik. "Der heutige Audi-Standort Neckarsulm hat sich zu einer Säule für Innovation, wirtschaftlicher Dynamik, Wohlstand und Beschäftigung im Land entwickelt".

Beide Aussagen wurden durch die Gäste mit lang anhaltendem Beifall quittiert. Die Landesregierung wird weitere Initiativen zur Förderung von Forschung und Technik begleiten, damit Baden-Württemberg seine Spitzenposition als Autoland stärken kann. Dr. Martin Winterkorn kündigte ein weiteres Modellfeuerwerk an, um die Marke AUDI dauerhaft an der Weltspitze zu positionieren.


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Bild 7: Gemeinsam für Baden-Württemberg: Ministerpräsident Oettinger und AUDI-Chef Winterkorn

Die Festveranstaltung mit 1000 geladenen Gästen, die vom Leiter der AUDI-Kommunikationsabteilung Stephan Gruesem moderiert wurde, war nicht nur bis ins Detail perfekt organisiert, sondern sie war gleichzeitig eine kurzweilige Show-Veranstaltung. In deren Verlauf kamen neben verdienstvollen Ingenieuren, wie z.B. "Dieselpapst" Richard Bauder, auch die im R8 vorgefahrenen Renn-Idole Tom Kristensen und Heinz-Harald Frentzen sowie Deutschlands Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer zu Wort.


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Bild 8: Vom R8 begeistert: Heinz-Harald Frenzen und Tom Kristensen


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Bild 9: AUDI-Story mit Witz erzählt: Moderator Stephan Gruesem und Franz Beckenbauer

Die qualitative Stärke von AUDI ist das Ergebnis einer Symbiose aus fleißiger Ingenieurarbeit, hervorragender Unternehmensführung durch Förderung eines guten Betriebsklimas und eines starken und nicht erst seit heute weltbekannten, traditionsreichen Markensymbols.


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Bild 10: AUDI von Horch: Kontor der Audi AG

Professor Dr. Martin Winterkorn hat Qualität als Haltung definiert. Er wandelt damit voll in August Horch's Spuren, der sagte: "Qualität fängt immer im Kopf an". Genau die mit diesem Satz ausgedrückte doppelte Sinnhaftigkeit wird bei AUDI umgesetzt. Es ist billiger, Qualität in das Produkt "hinein" zu konstruieren, als nachzubessern. Bei AUDI verlassen nur 100% fehlerfreie Produkte die Bänder. Auch Robert Bosch hat mit aller Kraft dafür gearbeitet, dass nur fehlerfreie Produkte seine Werke verlassen. So ist es kein Zufall, dass BOSCH auch Erstausrüster von AUDI ist.

Die meisten Produkte mit den 4 Ringen und die Marke AUDI stammten bis Kriegsausbruch aus Zwickau und gingen nach dem Einmarsch der Roten Armee mit der anschließenden kommunistischen Übernahme Sachsens 1948 nach dem Westen.


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Bild 11: Vor 70 Jahren schon Weltruhm: Auto Union aus Sachsen

Im Gegensatz zur ständig boomenden Wirtschaftsregion um Stuttgart hat die Region um Zwickau gerade in den vergangenen 30 Jahren Schätzungen zufolge 200 000 Menschen verloren. Die Arbeitslosigkeit in und um Zwickau liegt trotz VW-Engagement durchschnittlich bei 18 %. Die aus HORCH und AUDI 1958 entstandenen Sachsenring-Werke mit rund 13 000 Beschäftigten wurden nach der Wende zerschlagen. Rund 10 000 Menschen verloren als direkt Betroffene ihre Arbeit. Ohne Engagement von Politik und Wirtschaft könnte es in der Region zu einer demographischen Katastrophe kommen. Tradition und Kulturgut würden somit für immer verloren gehen.

Hardy Domingo
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